Eine alte Kupfergrube am Rennsteig bei Blankenstein
Wer von Blankenstein sich auf den Rennsteig begibt und in Richtung Seibis läuft, kommt zwangsläufig am Mundloch des Tiefen Kupferplatter Stollens vorbei.
Es ist ein Relikt eines sehr alten Bergbaus auf Kupfer- und Eisenerze. Der Beginn des Bergbaus liegt vor dem 30jährigen Krieg und ist nicht genau bekannt. Das Mundloch lag ursprünglich näher am Bach. Der Stollen ist heute noch befahrbar.
Gleich nach dem heutigen Zugang zweigt eine Strecke nach links in Richtung W ab. Hier wurde ein schmales Erztrum, welches links in der Firste noch erkennbar ist verfolgt. Die Strecke endet nach wenigen Metern am 1. Lichtloch des Erbstollens. Dieses ist jedoch mit Lockermassen verrollt.
Befährt mann den Erbstollen weiter in Richtung NW, kommt nach ca. 10 Metern ein Bereich, wo die Höhe der Firste sprunghaft auf ca. 6 Meter ansteigt. Hier wurden die Erzmittel im Firstenbau entnommen. Wenige Meter weiter auf dem Erbstollen steht in der Firste Quarz bis zu 40 cm Breite an. Oberhalb der Stelle wurde der Gang auf einige Meter weiter vorfolgt. Am Ende dieser Strecke ist sie wieder durchschlägig mit dem Erbstollen. Der hier dann auch am Kupferplatter Fundschacht endet. Dieser ist mit Gesteinschutt und Müll verrollt.
Wenige Meter vor dem heutigen Ende des Erbstollens steht in der Firste noch ein Kupfererzmittel an. Der Chalkopyrit bildet eine Erzlinse bis zu 10 cm Breite und wurde von etwas Malachit und Ankerit begleitet.
Wenige Meter vom Mundloch des Erbstollens entfernt, leicht oberhalb am Hang befindet sich das 1. Lichtloch des Erbstollens. Vor einigen Jahren bot sich die Gelegenheit sich hier mal ca. 6 Meter abzuseilen. Von hier aus konnte man auf einer kleinen Strecke weiter nach Norden vordringen.
Nach einigen Meter erreichte man ein Gesenke, von wo aus es noch mal ca. 3 Meter nach untern ging, auf den Erbstollen. Hier konnte der Erbstollen etwas nach Süden und ca. 30 m nach Norden verfolgt werden. Auf der Stollensohle befanden auch auch einige wassergefüllte Senken. Hier könnte es sich um verfüllte Gesenke handeln. In der Firste konnten keine Erzmittel mehr erkannt werden.
Ca. 50 Meter oberhalb des eingezäunten 1. Lichtloches befindet sich in einer Pinge der Zugang zu einem Abbau im Bereich des Alt-Kupferberger Fundschachtes. Ein oberes Feldort endet nach wenigen Metern an einer Stelle, die durch Lockermassen verstopft ist. Ca. 6 -7 Meter nach dem Zugang befindet sich der Abbaubereich. Hier geht es ca. 3 Meter hinab auf die 1. Tiefbausohle des Alt Kupferberg Fundschachtes. Hier wurde der Gang nach ca. 15 Meter Richtung SO verfolgt. Er endet hier an einer Ortsbrust. Der Gang steht hier noch auf der linken Seite ca. fingerdick mit Lettenfüllung an.
Neuere Bergleute haben seit meinem letzten Besuch den Gang weiter in die Tiefe erkundet und Quarz mit Malachitbelägen gefunden.
Auf der Tiefbausohle kann man intensiv türkisfarbene Sinter bewundern. Im Bereich der Sinter kann man auch noch sehr schön die Spuren der Schlägel und Eisenarbeit sehen.
Hin und wieder finden sich auch mal Gezäheteile. Auf dem Bild oben kann man ein Bergeisen, Bergeisenbruchstück und zwei Nägel sehen, die vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammen könnten.
Quellen:
E.Zimmermann, Erläuterungen zur Geol. Karte Blatt Hirschberg 5536, 1912
Dr. Bruno von Freyberg; Erz- und Minerallagerstätten des Thüringer Waldes, 1923
Carsten Dunkel; Der Heimatforscher, 2. Jg.1999, Nr.5,6,7,8