Die Grube "Neue Hoffnung" bei Pörmitz

Blick auf das Grubengebiet der Neuen Hoffnung bei Pömitz. Im Vordergrund das Mundloch
Blick auf das Grubengebiet der Neuen Hoffnung bei Pömitz. Im Vordergrund das Mundloch

Am 01.08.2007 kam es nahe der Ortslage Pörmitz zu einem Tagesbruch. Bei der Ernte brach ein Mähdrescher über einer alten Schachtabdeckung ein. Es handelte sich hierbei um den Möserschacht, welcher wiederum zur Eisensteingrube "Neue Hoffnung" gehört.

 

Solche Tagesbrüche gab es auch schon in der Vergangenheit. So ist 1937 nahe dem Scheckschacht eine Abbaukammer nachgebrochen.

 

Das Grubenfeld liegt südlich der Ortslage Pörmitz und zur Grube gehörten noch weitere Schächte wie der "Hoffnungsschacht", "Reißigschacht", "Broßmannschacht", die "Scheckenschächte" und der "Kirchsteigschacht". Auf einem Grund- und Seigerriss, welcher sich im Staatsarchiv Greiz befindet sind zudem noch 2 Lichtlöcher zwischen dem Stollenmundloch am Schlangenbach und "Möserschacht" verzeichnet. Auf dem Riss sind auch 2 Abbausohlen eingezeichnet.

Die Eisensteingrube warnachweislich von 1860 - 1901 mit Unterbrechungen in Betrieb. Dass der Grubenbetrieb bereits eher begann, könnte man mutmaßen, wenn man auf der einen im Stollen angebrachten Jahrestafel "1851" liest.

Nach Robert Hänsel in "Bergbau in der Schleizer Gegend" wurden folgende Mengen Eisenerz auf der "Neuen Hoffnung" gefördert:

   1870 -   781,6 t

   1873 -   951,7 t

   1890 - 1255,6 t

   1898 - 1287,2 t

   1899 - 1280 t

   1900 - 1616 t

   1901 - 1399 t

Der geförderte Roteisenstein soll hierbei einen Gehalt von 50 - 70 Prozent Eisen gehabt haben.

 

 

Aus Unterlagen des Staatsarchives Altenburg geht hervor, dass 1923 der Ingeneur A. Leroux seitens der Sächs. Gußstahlwerke Döhlen bauftragt wurde zu prüfen inweit größere Investionen in das Grubenfeld der "Neuen Hoffnung" sinnvoll sind.

 

Er beschreibt in seinem Bericht, dass es sich um 2 Lagergänge mit Rot-, Brauneisenstein und einem Konglomerat aus Roteisenstein und Kalk (Scheckenerz) handelt.

 

Aus der früheren Abbauperiode sind damals noch der  Brosmannschacht, Scheckenschacht, Reisigschacht und Hoffnungsschacht vorhanden. Der letzte soll 27 Meter Teufe eingebracht haben. Dieser war mit einer Dampfanlage für die Wasserhaltung und Förderung ausgestattet.

Anhand der Wasserhaltung im Hoffnungsschacht kam man bei der Aufwältigung des Reisigschachtes  zu der Auffassung, dass der beide auf dem gleichen Lagergang bauten. Hingegen die Scheckenschächte auf einem anderen Gang niedergebracht wurden.

 

Was den alten Bergleuten zu schaffen machten, nämlich ein Wasserzufluss von 400 l in der Minute erfreut heute die Anwohner von Pörmitz. Am Stollenmundloch sorgt ein hydraulischer Widder dafür, dass im Ort Pörmitz das Wasser fließt aus dem Dorfbrunnen fließt.

 

Quellen:

https://www.otz.de/leben/frisches-wasser-fuer-den-poermitzer-teich-id217442703.html

Thüringisches Staatsarchiv : Bericht  A.Leroux vom 26.03.1923

R.Hänsel: Bergbau in der Schleizer Gegend

Mitteilungsblatt VG Seenplatte 09/07 S.11