Alter Bergbau bei Gräfenwarth am Bleiberg

Blick von der Staumauer auf den Bleiberg
Blick von der Staumauer auf den Bleiberg

Die Bleilochtalsperre bei Saalburg kennen viele Menschen. Das sie ihren Namen nach den Bergen im Bereich ihrer Staumauer hat, kann man sich auch noch denken. Aber das es dort auch Bergbau gab wissen schon nicht mehr so viele. Es dauerte einige Anläufe bis wir erste Spuren des einstigen Bergbaus finden konnten. Der Prallhang an der Saale ist sehr unwegsam und herabgestürztes Felsmaterial hat wahrscheinlich die meisten Bergbauspuren verschwinden lassen.

 

In den aktuellen Erläuterungen zur geologischen Karte Blatt Schleiz (Schlegel/Wiefel) ist von Quarzgängen  und -trümmern die Rede, in welchen Galenit und auch sporadisch Tetraedrit und Chalkopyrit vorkommen sollen. Auch von kleinen Stollen ist die Rede.

Quarzgänge sind hin un wieder anzutreffen, doch leide konnten  wir die o.g. Mineralien nicht darin finden.

 

Irgendwann fanden wir dann ein fast völlig zugefallenes Mundloch. Die Öffnung war noch ca. 20 cm hoch. Es war fast vollständig mit Laub gefüllt.

"Sinterterrassen"
"Sinterterrassen"

Fast der gesamte Stollen steht im Diabas. Hier und da sind darin auch Karbonate eingelagert. Im Vorderen Bereich sind auch Pillow-Bildungen zu beobachten. Im Mittelteil des ca. 34 Meter langen Stollen sind sehr schön ausgebildete Sinter aus vermutlich Aragonit oder auch Calcit zu beobachten.

wassergefülltes Gesenk am Stollenende
wassergefülltes Gesenk am Stollenende

Ziehmlich weit hinten im Stollen fand sich auch ein schwarz-gelber Berggeist, welcher uns aber passieren lies.

 

Am Ende des kurzen Stollens befindet sich ein wassergefülltes Gesenk. Augenscheinlich hat man hier ein schmales karbonatführendes Trümmchen gefunden. Hier konnten wir dann auch ganz kleine Putzen von Bleiglanz finden. Der Stollen zeigt in diesem Bereich auch noch ein paar Bohrpfeifen. Da hier zu DDR-Zeit auch noch einmal Nachschau betrieben wurde, ist zu vermuten, dass die Bohrlöcher aus dieser Zeit stammen. Der Rest des Stollen schein geschlägelt zu sein.

 

Bleiglanz BB ca. 4 mm
Bleiglanz BB ca. 4 mm

Leider konnten wird trotz intensiver Suche keine weiteren Zeugen des ehemaligen Bergbaus am Bleiberg feststellen.