Bergbau im Burgholz bei Löhma

Pinge
Pinge

Auf dem nebenstehenden Bild kann man sehen, wie auch einige derl letzten  Überreste des Bergbaus im Burgholz mit Bauschutt eingeebnet werden. So etwas sieht weder der Bergbaubegeisterte noch der Mineralienfreund nicht gern. Es gibt aber noch einige Zeugen des Bergbaus in Form von einigen Halden und Pingen. Die Mundlöcher sind mittlerweile alle verrollt.

kaum noch erkennbares Bergeisen
kaum noch erkennbares Bergeisen

Zur Geschichte des Bergbaus in der Gegend

 

In der Gegend um das kleine Dörfchen Löhma gab es seit altersher einen regen Bergbau auf verschiedene Rohstoffe. Von besonderem Interesse waren dabei Kupfer, Silber und Eisen. Dieser Bergbau geht nach Angaben des Chronisten Robert Hänsel bis ins Mittelalter zurück. Leider gibt es darüber heute keine Aufzeichnungen mehr. Wie viele andere Gruben fielen auch diese in den Wirren des 30jährigen Krieges ins Freie.

Erst im Jahre 1711 mutete ein gewisser Johann Christoph Müller in Schleiz eine Grube namens „Gott Hilf“ im Burghölzchen bei Löhma auf Silber und Kupfer. Bereits im Jahre 1723 wurde eine neue Gewerkschaft gegründet und die Grube erhielt nun den Namen „Brüderliche Treue“.  Die Verleihung erfolgte nun auf Silber, Kupfer und alle anderen Metalle und Mineralien.

gut erhaltenes Bergeisen
gut erhaltenes Bergeisen

Rudolf Hundt bezieht sich in einem Artikel in der „Zeitschrift für praktische Geologie“ auf Hänsel. Er berichtet aber von einer Grube „Gott Helf“ an der Silberwiese bei Löhma verliehen 1711 und von einer Grube „Gott Hilf“ bei Löhma verliehen 1731, was insofern widersprüchlich ist zu dem was Hänsel schreibt.

In der Grube wurden 6 – 9 lötiges Silber und schöne Kupfererze gefunden. Diese wurden dann nach Freiberg zur Schmelzhütte gebracht. Dadurch wurde der Grubenbetrieb unrentabel. Bereits im Jahr 1724 wirtschaftete die Grube mit Zubuße. So kam es, dass die Gewerkschaft die Grube wieder ins Freie fallen ließ.

Fimmel
Fimmel

Im Jahre 1745 wurde in Untergreiz zur Ausbeutung der Silbergruben im Bereich Greiz eine Schmelzhütte errichtet. Die Gruben „Gabe Gottes“ und „Segen Gottes“ auf dem Silberberg bei Kleinreinsdorf wurden unter der neugebildeten Gewerkschaft „Neue Hoffnung“ zusammengefaßt. Zur Auslastung der Schmelzhütte wurden auch alte Gruben in der Umgebung ins Auge gefaßt. So wurde man auch auf die alte Grube bei Löhma aufmerksam. Ein Christoph Matthäus Schneider und ein Johann Christoph Breitfeld, beide aus Greiz, muteten 1750 die Grube unter dem neuen Namen „Frisches Glück“ erneut. Wie lange nun der Abbau dauerte, ist nicht überliefert. Hänsel erwähnt noch, dass in den 1770er Jahren Graf Heinrich XLII Reuß Schleiz, den Bergbau nochmals vergeblich versuchte zu beleben.

großes Bergeisen fundfrisch
großes Bergeisen fundfrisch

1792 berichtet der Schichtmeister Christoph Matthäus Schneider in Greiz: „ Vor Schleiz ist schade, daß der von Gott dahin gelegte reiche Bergsegen verborgen bleiben soll, aber bei einem Bergwerk ist zuförderst das Nützlichste ein kleines Pochwerk , ohne welches die geringfügigen Erze gar keinen Nutzen geben. Würde der Bergbau mehr Zutrauen und Unterstützung in Schleiz gefunden haben; so bin ich gut davor, daß schon lange Schmelzhütten, Pochwerke pp bestehen würden, und ganz gewiß Schleiz eine angesehene Bergstadt sein könnte.“.

großes Bergeisen
großes Bergeisen

H.Otto spricht in einer Abhandlung über den „Bergbau um Löhma“, dass um 1790 ein „Schacht wieder geöffnet“ wurde. Die Erze sollen zu dieser Zeit zur Schmelzhütte nach Weckersdorf gebracht wurden sein. Diese Hütte, deren Betrieb bereits 1800 wieder eingestellt wurde, verarbeitete neben Silbererzen auch noch Kupfer und Antimonerze.

Gezähefunde

Im relative kleinen Haldegebiet konnten auch einige Bergeisen gefunden werden. Deren Erhaltungszustand hing nicht zuletzt davon ab, ob sie im lehmigen oder grob steinigen Material lagen. So konnten welche gefunden werden, die sehr gut erhalten waren und andere wiederum waren bereits so mit der Umgebung verkrustet, dass eine weitere Säuberung ihre Zerstörung bedeutet hätte. Es konnte auch neben diversen Nägeln noch ein Fimmel gefunden werden.

Quellen:

Brendel Erhard, Der Bergbau im Kreise Schleiz bis zu Mitte des 20.Jahrhunderts, Tanna

 

Hundt, Rudolf, Kupfererzführung mitteldevonischer Schichten in Schleiz und Umgebung, Sonderdruck aus „Zeitschrift für praktische Geologie“, 47 Jg. 1939, Heft 4 Verlag von

 

Wilhelm Knapp in Halle

Hänsel, Robert Der Silber- und Kupferbergbau bei Schleiz und Löhma und die Schmelzhütte in Weckersdorf

 

Otto. H. Bergbau um Löhma

 

Pfeifer, Heinz    Das Nadelerz von Löhma bei Schleiz, seine Wiederentdeckung und Neuuntersuchung, Fundgrube 4/84, XX Jahrgang, Aue