Alle Jahre wieder Schweiz

Auch in diesem Jahr ging es wieder in die Region um Tujetsch. Geplant waren eigentlich 14 Tage. Da mein Auto schon 150 km vor Zielankunft der Meinung war, es müsse nur noch im Notprogramm den Berg rauf, blieb es bei mir bei 9 Tagen.

 

Auf dem Programm standen wieder einmal Cavradi, Val Val und das Gebiet oberhalt vom Druntrobel. Am strahlerfreien Sonntag ging es zum Goldwaschen nach Disentis. Nach dem Einholen der Patente konnte es dann auch gleich losgehen.

 

Cavradi

Ich persönlich mag das Tal ja nicht so sonderlich, auch wenn man irgendwie immer was auflesen kann.  Zum einem ist das Tal eng und erinnert stellenweisen an einen Steinbruch und zum anderen ist es dort sauglatt, wenn es mal regnet.

Naja wie man sieht hatten wir gutes Wetter.

Mitten im Bach konnte ich dann auch gleich eine schöne kleine Stufe mit einem Hämatitblättchen einsammeln. Auch wenn ich dasStück in der Annahme mitnahm, dass es sich um eine Glimmerplatte handelt. Der Lehm auf den Stücken macht es schwierig, manches vor Ort gleich klar zu erkennen. Man kann aber auch immer noch kleine Klüfte (oder wie der "Steinsuchschweinbezeichner" auch eine größere) finden. Ich hatte das Glück drei kleinere zu finden. Dafür fanden sich dann aber auch die üblichen Verdächtigen darin. Es fanden sich kleine wasserklare Bergkristalle bis 5 cm, kleine Hämtittafeln bis 1 cm, Rutile im Millimeterbereich, Calcitdoppelender bis 6 mm, Adular als Schwimmer, Titatinit bis 2 mm und Klinochlor. Durch den recht festen Lehm brachen die meisten der sehr dünnen Hämatittafel ab.

 

Im unteren Teil der Cavradi konnten wir auch noch einige schöne Stufen mit hell- bis dunkelblauen Anatasen auflesen. Hin und wieder fanden sich auf den Stufen auch feinste Rutilnadel in Gesellschaft der Anatase.


Val Val

Im Val Val  besuchte ich meine Kluft, die ich die letzten zwei Jahre bearbeitete. Ich hatte aber leider nicht das entsprechende Equipment dabei um da weiter zu machen. Also beschränkte ich mich auf die Suche nach künftigen potenziellen Fundpunkten.

Cuolm da Vi

Ok wir waren teilweise etwas faul und nutzten auch gerne mal die Bahn hoch auf den Cuolm da Vi.

Als wir den ersten Tag oben ankamen, konnten wir die Hand vor Augen kaum sehen. Der Nebel war einfach sehr dicht.  Das ist um so schlimmer, wenn man in einem Gebiet unterwegs ist, das man nicht kennt. Zum Glück gibt es jedoch die Handynavigation.

Die zeigt aber nunmal nicht die richtig tiefen Spalten oberhalb des Druntobel. Unglaublich welche Kräfte hier am Wirken sind. Metertiefe Spalten, die teilweise noch mit Grasmatten überdeckt sind mahnen zur besonderen Vorsicht.

 

Nachdem wir dann in "sichereres" Gebiet gelangten, konnte man auch mal nach Kristallen Ausschau halten. Natürlich wurde hier auch schon an fast jedem Steinchen herumgehämmert. Aber an und an findet man doch dann doch noch mal eine Kluft.

Mir fiel eine Quarzknauer auf, die in ein waagerechtes Chloritband überging. In dem Chloritband fanden sich eine Reihe nicht sehr gut ausgebildeter Rauchquarze. Wie ich erst zu Hause feststellte fanden sich auf den Rückseiten der Quarzplatten kleine, teilweise transparente Epidotkristalle, die auch noch Endflächen aufzeigten.

Einige wenige Rauchquarze waren aber auch völlig klar und gut ausgebildet. Die Quarze hatten im Granit jedoch wenig Platz zum Wachsen. Interesanter Weise zeigen einige Kristalle ein gwindelartiges Wachstum.

 

Nun noch kurz zum Thema Goldsuchen bei Disentis

Naja ich suche noch nicht lange nach Gold. Eigentlich erst seit Mitte letzten Jahres etwas intensiver.  In der Schweiz machen wir das ja nur weil Sonntag strahlfrei ist und man nicht einfach nur rumwandern will.

Ich finde es schon immer lustig, wenn man oberhalb vom Goldcamp in den Bach einsteigt und der blaue Dunst etlicher Lagerfeuer zieht durchs Tal.  Überall sieht man Goldschürfer mit meist recht teuere Ausrüstung.  Wie gesagt ich mach das noch nicht lang, aber wenn man die richtige Stelle hat, reicht ne Schaufel, ein Sieb und ne Pfanne.

Als ich wieder  Thüringen war, bin ich dann die gleichen 5 Stunden an einen Bach waschen gegangen. Und siehe da, es gab mehr und größer zu finden.  Ich glaube entweder ich lasse das Goldwaschen in der Schweiz sein oder ich geh mal mit Patent woanders schürfen.