Alte Anatasfundstelle bei Oberkoskau wiederentdeckt

Anatasfundstelle
Anatasfundstelle

Manchmal findet man Mineralien indem man durch die Gegend streift, eine verdächtige Stelle entdeckt und dann genauer sucht. Aber es geht auch ab und zu anders.

Als ich wiedermal alte Erläuterungen zu geologischen Karten nach Altbergbauobjekten durchstöberte, fand ich auf dem Blatt Gefell einen kleinen Hinweis auf orange taflige Anatase aus einem alten Steinbruch bei Oberkoskau. Das war´s dann aber schon zu dem Thema. Also doch raus und Feldarbeit. Bei der Rückfahrt von der Oelsnitzer Mineralienbörse hielt ich dann in Oberkoskau an und suchte die mittlerweile fast nicht mehr als Bruch erkennbare Stelle auf. Dummerweise hatte ich an diesem Tag meine Lupe vergessen, sodaß ich an diversen Stellen im "Bruch" Proben nahm, um sie dann später zu Hause näher zu untersuchen.

Die Antase zeigen meist eine taflige bis dickprismatische Form. Auch Zwillinge sind zu beobachten. Meist sind sie bernsteinfarben und transparent. Spitzpyramidale Anatase konnte ich nicht finden. Die Größe der der Kristalle liegt unter 1 Millimeter. Aufgrund ihres hohen Glanzes kann man auf den reichbesetzten Stufen ein intensives Funkeln im Sonnenlicht erkennen.

 

Als Paragense kommen kleine Bergkristalle und Magnetitoktaeder vor. Die Magnetitkristalle sind intensiv schwarz gefärbt und zeigen ebenfalls einen hohen Glanz. Auch Pyrit tritt als ein- und aufgewachsene Würfel bis 5 mm Kantenlänge als Begleitmineral auf. Zudem ist weiterhin ein hellgrünger Glimmer zu finden. Bei einem fleischfarbenen Feldspat wird es sich wahrscheinlich um Paradoxit handeln.

Epidot BB ca. 5 mm
Epidot BB ca. 5 mm

An einer anderen Stelle im alten Bruch fand sich teilweise recht schön ausgebilderter Epidot. Dieser war ursprünglich in kleinen Gängchen mit Calcit ausgebildet. Der Calcit ist aber bereits größtenteils weggelöst wurden. In den tieferen Bereichen sind auch noch Stellen mit Calcit vorhanden. Gute Kristalle sind weder vom Epidot noch vom Calcit ausgebildet.