Die Kahleite bei Rödersdorf - ein Steinbruch mit vielen Facetten

Blick in den Bruch
Blick in den Bruch

Die kleine Abhandlung stellt Funde aus über 20 Jahren Sammlertätigkeit dar. Dies bedeutet, dass es auch etliche Besuche gab, bei denen man leer ausging. Oft wurde ich dabei von meinem Sammlerkollegen Hans aus Eßbach begleitet.

 

Der Steinbruch liegt direkt an der B 2 von Schleiz in Richtung Gera und ist von der Straße aus schon zu sehen. Vor dem Betreten des Bruches ist sich natürlich anzumelden!

 

Im Bruch stehen devonische Kalke und Pillowlawa an, welche zu Brecherprodukten und Bruchsteinen verarbeitet werden. Zeitweise wurden auch Werksteine gewonnen. Im Bruch fanden sich neben bestimmten Mineralien auch schöne Fossilien. 

 

 

Mineralien

 

Anatas kommt als kleine bipyramidale bis flachtaflige Kristalle vor. Meist sind sie von brauner bis gelber Farbe und zum Teil auch transparent. Die Größen erreich fast 2 mm. Zum Einem fand sich der Anatas auf Quarz aufgewachsen und zum Anderen aber auch in einer Art Diabastuff ein- und aufgewachsen.

Azurit konnte ich bisher nicht im Bruch finden, aber er wurde dort auch schon in kleinsten Kristallen gefunden.

Antraxolit als organisches Mineral kommt im Bruch hauptsächlich in Kalkspatgängen vor und ist leicht durch seinen hohen Glanz und seinen muschligen Bruch zu identifizieren.

Aragonit fand sich im Bruch in sehr schönen nadligen Ausbildungen. Leider konnte ich nur kleine Stufen finden, doch konnten Stücke gefunden werden, die sich durchaus mit denen aus Kamsdorfvergleichen lassen. Die größten Kristalle sollen bis 3 cm Länge erreicht haben.

Calcit ist eines der am häufigsten auftretenden Mineralien im Bruch. Er kommt nicht nur mengenmäßig häufig vor, sondern auch in unterschiedlichsten Formen. Meist zeigt er sich in kleinen Skalenoedern in der Farbskala von farblos über weiß bis hin zu braun. Oft zeigen die Kristalle auch dünne Limonitüberzüge mit bunten Anlauffarben. Nicht selten sind die Kristalle angelöst. Hin und wieder finden sich auch mal Calcit als Kanonenspat.

 

Interessant sind die zeitweise recht häufig auftretenen Calcitsinter. Hierbei bildet der Calcit zum Teil quadratmetergroße Sinterflächen. Seltener sind Tropfsteine zu finden. Diese sind durch die Sprengungen meist schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Einige Tropfsteine sind konzentrisch aufgebaut, andere wiederum scheinbar von oben nach unten. Es gibt auch Sinter mit Übergängen zu  Calcitkristallen.

Chalkopyrit tritt  in kleinen Kristallen endweder als so eine Art verzerrte Oktaeder oder auch als kleine Sphenoide auf. Zum Teil zeigt er starken Metallglanz, oftmals ist er aber schon zum Teil limonisiert oder zumindest hat er einen braunen Überzug aus Limonit. Diese Kristalle sind dann oft von Malachit überzogen. Nur an einer Stelle fand sich auch derber Chalkopyrit zusammen mit winzigen Bergkristallen.

Dolomit kommt in kleinen rhomboedrischen Kristallen vor, deren Farbe von weiß-rosa bis hin zu gelb reicht. Teilweise wird er von Calcit und Chalkopyrit begleitet. Die Kristalle erreichen kaum 5 mm.

Hämatit kommt in den Roteisenerzen der Gegend häufig vor. Kristallisiert in Form von kleine hexagonalen Kristallen ist der Hämatit schon seltener zu finden gewesen.

Limonit kommt verschiedenartig im Bruch vor. Besonders interessant sind hohle Knollen, die im Lehm von Karstschlotten gefunden werden können. Sie sind fast immer hohl und zeigen teilweise innen auch Glaskopfbildungen. Die Gebilde können bis Kohlkopfgröße erreichen.

Malachit findet sich nicht recht häufig im Bruch. Meist bildet er dann auch nur dünne Krusten. Manchmal finden sich aber auch schöne kleine Malachitkristalle bis 5 mm Länge. Oft haben die Malachitnadel ihren Ursprung direkt an einem Chalkopyritkristall.

Pyrit kann man vor Allem im Bereich der Pillowlawa finden. Hier bildet er große Ansammlungen zusammen mit Roteisenstein. In diesen Bereichen ist er meist eingewachsen in würfligen Kristallen zu finden. In der Nähe von Quarzgängen bildet er auch dünne Krusten, auf denen wiederum kleine Pentagondedokaeder aufgewachsen sind. In grauen Kalken bildet er auch derbe rundliche Konkretionen.

Quarz bildet im Bruch im Bereich der Diabase teilweise größerer Gänge, die auch grobkristalline Bereiche zeigen. Die Quarze zeigen oft eine Grünfärbung, was durch den eingelagerten Chlorit herrührt. Die Färbung der Kristalle reicht von weißlich drübe bis hin zum wasserklaren Bergkristall. Oft erscheint er aber auch gelblich durch dünne Limonitüberzüge. In den stark lehmingen Bereichen finden sich auch bis zu 3 cm  Doppelender. Den längsten Einzelkristall den ich finden konnte erreicht knapp 7 cm.

Hin und wieder findet sich auch Quarz als Variation Eisenkiesel. Es handelt sich um fast violetten Quarz, in dem auch wiederum noch Pyrit eingelagert sein kann.

Covellin findet sich selben als dünne Überzüge und Krusten auf Chalkopyrit. Teilweise zeigt er einen intensive stahlblaue Farbe.

Gips trat gelegtenlich auf der Tiefbausohle innerhalb der Pillowlava auf. Hier findet er sich in Begleitung von Pyrit. Die winzigen Kristalle sind wasserklar bis weiß. Teilweise sehen sie wie Filz aus.

Es wurden im Bruch auch noch weitere Mineralien gefunden, so z.B. Cinnabarit, was bisher nur an einer Stelle im Bruch gefunden worde. Auch finden sich eine Reihe von Manganmineralien.