Arsenkiesgrube "Gnade Gottes" auf dem Großen Silberberg bei Gahma
Befährt man die B90 von Wurzbach nach Saalfeld so kommt man an der idyllisch gelegenen Zschachenmühle vorbei. Unmittelbar nach dem Abzweig hoch nach Eliasbrunn beginnt rechts der große Silberberg. An dessem Abhang befindet sich etwa 60 m über der Straße das Mundloch der alten Arsenkiesgrube "Gnade Gottes". Wohl nicht zuletzt dem geringen Edelmetallgehalt der hier vorkommenden Arsenkiesgänge verdanken Großer und Kleiner Silberberg seinen Namen.
Der Bergbau muß hier schon sehr alt sein. Gruben auf dem Silberberg sollen schon im Mittelalter betrieben worden sein.
Aufzeichnungen hierüber scheinen keine mehr zu existieren.
O. Funk schreib unter anderem, dass 1698-1702 Bischof von Hildesheim den Betrieb wieder aufgenommen hätte, ohne eine Quelle hierfür zu nennen. Dieser Bischof soll auch das Drahtwerk im Tal der Sormitz errichtet haben, um das Erz für die Verhüttung vorzubereiten.
Nach Hess von Wichdorff wurde 1901 eine neue Gewerkschaft gegründet, die die ersten Erkundungen seit dem Mittelalter vornahm.
In den Jahren 1907-09 wurde dann ein Stollen auf die Lagerstätte vorgetrieben. Bei 70 m Stollenlänge wurde dann ein erster Erzgang aus reinem Arsenkies mit 6 cm Mächtigkeit angetroffen. Seine Streichrichtung war SO.
Bei 120 m wurde dann der Hauptgang angetroffen. Dieser war nicht saiger, sonder leicht tonnlägig. Seine Mineral-führung besteht hauptsächlich aus Arsenkies und Pyrit mit teilweise eingestreuten Chalkopyrit. Die durchschnittliche Breite des Ganges lag bei ca. 20 cm konnte aber auch auf 40 cm ansteigen.
Der Gang verdrückte sich aber auch ab und an oder fächerte sich in mehrere kleine Gänge auf. Bis auf Arsenkies und Pyrit ist kaum etwas in den Gängen zu finden. Hier mal ein Analyseergebnis von 1903 einer Erzprobe von der alten Halde vor Wiederaufnahme des Bergbaus.
As …..21,59%
Fe…..26,43%
Cu…..0,13%
Mn….0,16%
S……..21,00%
Gangart……30,66%
1909 entnahm dann Hess von Wichdorff auf dem anstehenden Gang Proben und untersuchte sie auf ihren Edelmetallgehalt. Hierbei konnte er folgende Werte feststellen:
Au….0,8 g / je Tonne Erz
Ag….34,8 g / je Tonne Erz
1909 wurden 75 Tonnen Arsenkies gewonnen und für 12.800 Mark an die Kgl. Muldener Hütte bei Freiberg verkauft.
An Mineralien kann man Arsenkies meist derb und eng verbacken mit Pyrit finden. Hin und wieder findet sich ein grünes Sekundärmineral, welches Malachit sein könnte aber nicht sein muß. Ab und an sind auch an den Ränder des Ganges winzige Bergkristalle eingewachsen. In kleinen Hohlräumen der Gangmasse finden sich recht selten kleine metallisch glänzende nadelförmige Kristalle, welche an Millerit erinnern.
In den alten Grubenbauen finden sich recht häufig Eisensinter in den Firstenbereichen der Strecken. Auch winzige Gipskristalle sind recht häufig zu finden. Freigold bzw. gediegen Silber wird von der Grube nicht beschrieben, konnte auch durch Funde nicht belegt werden.